lenisveas bücherwelt

Schloss Schwanenholz, Ende Dezember 1978: Fünfzig Jahre führte Luise von Schwan die Baumschule auf dem Gut an der Ostsee mit strenger Hand. Nun wird die Gräfin beerdigt. Doch als die Trauerfeier beginnt, fegt ein heftiger Schneesturm über das Land. Bevor das Familienanwesen von der Außenwelt abgeschnitten wird, trifft ein ungebetener Gast aus Frankreich ein. Wer ist die geheimnisvolle Frau, die behauptet, Luises Tochter zu sein? Und hat Luise tatsächlich während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter auf dem Gut ausgebeutet? Fünf Tage, in denen die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert wird. Fünf Tage, die das Schweigen beenden, das sich jahrzehntelang über alles senkte wie Schnee.

Katrin Burseg, geboren 1971 in Hamburg, studierte Kunstgeschichte und Literatur in Kiel, bevor sie als Journalistin und Autorin arbeitete. Sie wuchs in einem mehr als hundert Jahre alten Bauernhaus in Schleswig-Holstein auf. Als Kind erlebte sie die Schneekatastrophe im Jahrhundertwinter 1978/1979, mit ihrer Familie war sie mehrere Tage lang eingeschneit. Diese Erinnerung inspirierte sie zu ihrem Roman »Unter dem Schnee«.

Der Klappentext konnte hier direkt mein Interesse wecken, da die Geschichte zu der Zeit spielt, in der ich geboren bin.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir direkt gelungen. Es geht direkt mit der Beerdigung von Luise von Schwan los, die dann aber mittendrin auf den nächsten Tag verschoben werden muss. Abends erscheint dann ein Gast, mit dem niemand gerechnet hat.

Es fegt ein heftiger Schneesturm über das Land und so sind die Beteiligten sozusagen gefangen auf dem Gut und gezwungen, sich mit den Tatsachen aus der Vergangenheit zu befassen.

Die Autorin hat eine sehr atmosphärische Stimmung geschaffen mit interessanten Protagonisten und einer Wahrheit in der Familiengeschichte, der sich nicht jeder stellen möchte. Sie beleuchtet alle Facetten dieser Familie, es bleibt nichts ungesagt. Es war sehr authentisch, dass ich es mir auch sehr gut als Film vorstellen könnte.

Alles in allem kann ich hier eine absolute Lese- und Hörempfehlung mit sehr guten 4,5 Sternen aussprechen. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten.